Connext
Eine zentrale Herausforderung der Viszeralchirurgie ist die sichere und zuverlässige Verbindung von Darmenden nach der Resektion pathogener Darmabschnitte. Im CONNECT-Projekt konnte hierfür erstmals ein mikroinvasives, endoskopisches Anastomosierungssystem entwickelt werden, das mithilfe eines Implantats eine flüssigkeits- und gasdichte End-zu-End-Anastomose ermöglicht. Dieser Ansatz wurde in Form eines Demonstrators erfolgreich umgesetzt und bildet die Grundlage für eine transluminale Operationsplattform, die die Nachteile konventioneller Naht- und Klammertechniken vermeidet und das chirurgische Trauma reduziert.
Das nun beantragte Folgeprojekt CONNEXT knüpft an diese Ergebnisse an und erweitert sie entscheidend. Ziel ist die Entwicklung einer vollständig endoluminalen Plattform, die ohne externe laparoskopische Assistenz auskommt. Hierzu soll ein aktiv steuerbares, hydraulisch aktuierbares Overtube-System mit Versteifungsfunktion entstehen, das eine präzise Positionierung und eine stabile Operationsumgebung gewährleistet. Ergänzend werden additiv gefertigte Hydraulikkomponenten für miniaturisierte Endeffektoren entwickelt, die gezieltes Greifen, Schneiden und Manipulieren von Gewebe ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung intelligenter, druckadaptiver Implantate, deren mechanische Eigenschaften sich dynamisch an lokale Gewebeverhältnisse anpassen und so eine optimale Heilung der Anastomose unterstützen. Abschließend ist eine tierexperimentelle Evaluation vorgesehen, um die Anwendbarkeit und Sicherheit des Gesamtsystems in vivo zu validieren.
Gesamtziel von CONNEXT ist die Entwicklung, Konzeption und Fertigung eines ubiquitär einsetzbaren, transluminalen, größenskalierbaren Anastomosierungssystems, das die mikroinvasive Realisierung von Anastomosen in weiten Teilen des Gastrointestinaltrakts ermöglicht und somit die Nachteile aktueller Methoden überwindet.
Das Projekt CONNEXT wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, German Research Foundation) und in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Medizintechnische Materialien und Implantate der TUM School of Engineering and Design durchgeführt.